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3. Holunder, Schlehe & Hagebutte

Hagebutte
Dichte, dornige Hecken säumen oft den Wegesrand. Im Frühling und Sommer duften die Blüten, aber erst der Herbst offenbart die wahren Schätze. Hier steht ein Hagebuttenstrauch. Die Hagebutte, ein Rosengewächs,
blüht im Juni, die Früchte sind meist erst im Oktober oder November reif. Fast vergessen ist die Verarbeitung der Hagebuttenfrucht, denn man muss etwas Zeit aufwenden: Zuerst müssen die kleinen
Kerne aus der Frucht entfernt werden, da diese mit feinen Härchen bedeckt sind, die Juckreiz hervorrufen.
Das schwäbische Hägenmark, eine Marmelade aus dem Mus der kleinen Früchte, schmeckt köstlich und ist außerdem voller Vitamin C. Die getrockneten Schalen werden als vitaminreicher Aufguss oder Tee verwendet und helfen gegen Blasen-, Nieren- und Erkältungskrankheiten.
Aus den Kernen wird mancherorts Hagebuttenöl zur Hautpflege gewonnen.
In Schweden kocht man aus dem Hagebuttenmus sogar eine süße Suppe. Zu Wildgerichten passt Hagebuttengelee ebenfalls hervorragend.Hage

Schlehe
Um die dornige Schlehe ranken sich unzählige Legenden. Viele Weiden und Höfe sind noch heute mit Schlehenhecken umpflanzt. Denn früher war man sich sicher: die Schlehe schützt vor Hexen.
Anderorts herrschte der Glaube, dass ein großes Aufkommen von Schlehen für harte Winter steht. Letzteres ist gar nicht so falsch, denn auf unserer manchmal rauen Schwäbischen Alb ist es einfach immer „einen
Kittel kälter“. Die genügsame Schlehe bringt ihre Blüten bereits vor den Blättern aus. Die samtigblauen Früchte reifen im Herbst, werden aber erst nach dem ersten Frost geerntert.
Schlehenwein oder Schlehenmarmelade sind köstliche Genüsse. Der Schlehenblütenaufguss hilft gegen Magen-, Darmkrankheiten. Der Tee aus Rinden und getrockneten Früchten sollen u.a. fiebersenkend wirken. Und nicht zu vergessen: Schlehenlikör, -wein und Gin. Aber auch für viele Vögel, Schmetterlinge und Käfer ist der dichte Schlehenbusch Heimat und Schutz.

Holunder
Der Holunder hat in den letzten Jahren eine wahre Renaissance erlebt.
Aus den kleinen, weißen Blüten wird Gelee oder Sirup gemacht, ganze Blütendolden in Backteig getaucht und in heißem Öl ausgebacken sind ein einzigartiger Genuss. Die kleinen, roten Früchte, die im Herbst reifen,
werden zu Marmelade, Saft, Likör, Wein und Eis verarbeitet. Früher jedoch galt der Holunderbusch als Apotheke. Der Blütenaufguss wirkt schweißtreibend und leicht abführend, die Beeren sind voller Vitamin C. Ihr  Farbstoff Sambucyanin gilt als probates Mittel zur Herz-Kreislauf- Stärkung und gegen Erkältungen. Holundertee soll gegen Erkältungen, Husten und vieles mehr helfen. Aus Respekt vor der vielfältigen Heilkraft
war es früher angeraten, beim Vorübergehen vor dem Holunder den Hut zu ziehen.
Wichtig ist der Holunder – wie alle anderen Sträucher hier – auch und besonders für unsere heimische Tierwelt. Die Raupen vieler Schmetterlingsarten benötigen den Holunder, Vögel finden Nistplätze und Schutz. Zu guter letzt dienen all diese Hecken auch uns zum Schutz vor Wind und Wetter